Jahresempfang der Kirchen thematisierte kirchliche Arbeitsfelder in der Pandemie
Kreis Lippe/Bad Salzuflen. Zum Jahresempfang der Lippischen Landeskirche und des Erzbistums Paderborn begrüßten Dechant Norbert Nacke (Dekanat Bielefeld-Lippe) und Landessuperintendent Dietmar Arends rund 90 Gäste aus Kirche, Gesellschaft und Politik in Schötmar, darunter Landtagspräsident André Kuper, Landrat Axel Lehmann, Landesverbandsvorsteher Jörg Düning-Gast und Bad Salzuflens Bürgermeister Dirk Tolkemitt.
Die große evangelisch-reformierte Kilianskirche bot genügend Raum, um in Präsenz, aber mit Abstand, unter den Bedingungen der 3G-Regel zusammenzukommen. Wahrnehmungen in der Zeit der Pandemie standen im Mittelpunkt, heißt es in einer Mitteilung der Lippischen Landeskirche. Kirche sei einerseits mit ihren Angeboten ebenso wie andere von den Einschränkungen zur Bewältigung der Pandemie betroffen, so Dietmar Arends. Auf der anderen Seite versuche Kirche, einen Beitrag zu leisten zum „Umgang mit der Krise“ sowie zum „gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
Die Gäste erhielten in einem von Bildungsreferentin Monika Korbach moderierten Talk Eindrücke aus verschiedenen Arbeitsbereichen im Bereich der Lippischen Landeskirche während der Pandemie, die für alle mit Einschränkungen, aber auch mit neuen Erkenntnissen verbunden waren. So musste der komplette Alltag in der Stiftung Eben-Ezer zügig zu Beginn der Epidemie umgestellt werden, Werkstätten und Gemeinschaftseinrichtungen geschlossen und die Menschen „rund um die Uhr in ihren Wohnheimen“ betreut werden, berichtete Bartolt Haase, Theologischer Vorstand der Stiftung Eben-Ezer.
Kirchengemeinden änderten ihre Gottesdienstangebote von Präsenz auf digitale Formate und hielten die Kirchen für Besucher offen, erläuterte Superintendent Andreas Gronemeier, Pfarrer der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Schötmar. Von den besonderen Herausforderungen von Kirchen des globalen Südens, die sich über Kollekten aus Gottesdiensten, die nicht mehr stattfinden konnten, finanzieren, wusste Dieter Bökemeier, Landespfarrer für Diakonie, Ökumene und Migration zu berichten.
Pfarrerin Susanne Eerenstein, Leiterin des Evangelischen Beratungszentrum, schilderte die Erweiterung des Angebots der Beratung, die bisher ausschließlich in der persönlichen Begegnung stattfand, um Telefon- und Videoberatung. Dies wolle man auch so beibehalten. Das Zusammenkommen per Videokonferenz mit den Partnern in der weltweiten Ökumene bewertete auch Dieter Bökemeier als hilfreich. „Zur Verfügung stehen auch unter schwierigen Bedingungen“ sei ein Kennzeichen von Kirche, meinte Susanne Eerenstein. Deutlich wurde, dass in all dem Schlimmen der Pandemie diese Zeit auch eine des „gemeinsamen Lernens und des Aneignens neuer Fähigkeiten ist“, wie Dechant Norbert Nacke die mit viel Applaus bedachten Eindrücke und Informationen aus kirchlichen Arbeitsfeldern zusammenfasste.
Musikalisch begleiteten das Bläserensemble der Lippischen Landeskirche unter Leitung von Landesposaunenwart KMD Christian Kornmaul, Minja Spasic vom Detmolder Celloquartett sowie Landeskantor KMD Burkhard Geweke die Veranstaltung.