Tanzen ist nie harmlos

Leos Kino zeigt den Film „Als wir tanzten“ am Montag, 22. August

„In Georgien gibt es drei Dinge, die als Inbegriff der Traditionen und der nationalen Identität hochgehalten werden: die Kirche, der traditionelle mehrstimmige Gesang und der traditionelle Nationaltanz.“ So erklärt der schwedische Regisseur Levan Akin, Jahrgang 1979, die Situation des Landes, aus dem seine Eltern stammen.

Akins Hauptfigur Merab, ein junger Tänzer in Tiflis, lernt in „Als wir tanzten“ diesen besonderen Tanz mit dem Ziel, in das Nationalensemble aufzusteigen. Doch der georgische Nationaltanz vermittelt auch ein konventionelles, traditionelles Männerbild. Als sich Merab in Irakli, einen anderen Tänzer, verliebt, gerät dieses Gefüge ins Wanken.

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„Als wir tanzten“ ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Auf der einen Seite erleben wir mit Levan Gelbakhiani als Merab einen umwerfenden Schauspieler, der eine selten dagewesene Authentizität und Ausdruckskraft in sein Spiel legt. Andererseits beeindruckt die lebendige Inszenierung Akins, die Georgien nicht als rückständiges Land, sondern als bunten, lebenswerten Ort mit Einschränkungen zeigt. Die Tanzszenen sind voller Respekt für das althergebrachte Kulturgut und kritisieren die dahinterstehende Weltsicht dennoch – ein schmaler Grat, der hier gelingt.

Mit dieser Haltung zeigt Akin die aktuelle Zerrissenheit eines Landes, das nach Westen strebt, aber mit starren Einstellungen zu kämpfen hat.  Der Film wurde einerseits mit georgischen Steuergeldern gefördert, andererseits hat der Kulturstaatsminister noch während der Premiere empört das Kino verlassen.

Einerseits waren alle Vorführungen von „Als wir tanzten“ in Tiflis und Batumi in wenigen Minuten ausverkauft, andererseits organisierten homophobe Nationalisten und die orthodoxe Kirche Proteste, die die Kino-Vorführungen massiv störten. Es gab mehrere Verletzte. Die Dreharbeiten fanden unter Polizeischutz statt. Die EU begründet unter anderem mit diesen Ereignissen, dass Georgien der Status eines Beitrittskandidaten aktuell verwehrt bleibt.

Der Film liefert Lösungsmöglichkeiten auf seine Weise und mit ganz eigenen Bildern: In einer liebestrunkenen Nacht tanzt Merab für seinen Irakli auf einer Party zu einem westlichen Pop-Song. Die Einlage nimmt deutliche Bezüge zum Nationaltanz und ist nicht mehr und nicht weniger als ein Vorschlag zu einer neuen Choreografie. Merab tanzt sie mit verletztem Fuß.

Leos Kino zeigt „Als wir tanzten“ am 22. August, also etwas später als ursprünglich angekündigt. Die Vorführung beginnt um 19.30 Uhr im Familienzentrum Leos (Schulstraße 33, Leopoldshöhe). Einlass ist um 19 Uhr. Karten können unter leos-kino@gmx.de vorbestellt werden. Der Eintritt beträgt 5 Euro.