Andacht am Ehrenmal am Marktplatz
Leopoldshöhe (ted). Es ist die mittlerweile dritte Andacht zum Totengedenken am Ehrenmal am Marktplatz während des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine. Pfarrer Ben Braun hielt die Andacht.
Es ist ein Gedenken, dass eigentlich am Volkstrauertag eine Woche vorher zu finden wäre. Der Totensonntag ist allerdings eine Art Vorgänger des Volkstrauertages. Preußens König Friedrich Wilhelm III. bestimmte 1816 für die evangelische Kirche in Preußen den letzten Sonntag des Kirchenjahres zu einem Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen. Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Einer der Gründe könnte das Gedenken an die Gefallenen der Befreiungskriege gegen Napoleon von 1813 bis 1815 sein.
In den evangelischen Kirchen wird der Totensonntag Ewigkeitssonntag genannt. Die katholische Kirche begeht das Christkönigsfest. Sie gedenkt der Toten an Allerseelen, am 2. November in jedem Jahr.
Die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Leopoldshöhe und die Gemeinde Leopoldshöhe begehen sei jeher das Gedenken an Opfer von Gewaltherrschaft und Terror am letzten Sonntag des Kirchenjahres, obwohl Lippe nie zu Preußen gehört hat.
„Bezahlen müssen nur die kleinen Männer“, sagte Pfarrer Braun in seiner Ansprache. Die großen Männer lösten Kriege oft aus persönlichen Motiven heraus aus. Braun erinnerte an den Krieg Russlands gegen die Ukraine, der nun mehr als 1.000 Tage andauert. Brauen erinnerte an den Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, der mehr als 1.200 Menschen das Leben kostete und Vielen mehr die Gesundheit, sowie an den Krieg in Gaza und den Süd-Libanon, mit dem Israel die Drahtzieher des Angriffs bekämpfen will, in dem inzwischen tausende Menschen gestorben und verwundet worden sind.
„Es ist unerträglich und geschieht doch täglich in der Welt“, sagte Braun. Er wies auf die bevorstehende Weihnachtszeit und die Botschaft das Engels an der Krippe Jesu hin: „Friede auf Erden“. Wie solle das gehen?, fragte Braun. Wer sei so mächtig, diesen Frieden zu schaffen? „Da ist ein Kind geboren“, sagt Braun. Etwas machtloseres als ein Neugeborenes gebe es eigentlich nicht. „Wir können es uns nicht leisten, uns nicht für den Frieden einzusetzen“, sagte Braun.
Er verlas das Totengedenken des Bundespräsidenten, das seit 1952 in immer wieder veränderten und an die Aktualität angepassten Versionen zum Gedenken an die Opfer von Gewaltherrschaft und Terror verlesen wird. Ein Posaunenchor aus Leopoldshöher und Helpuper Bläserinnen und Bläsern umrahmte das Gedenken musikalisch. Vereine und die Freiwillige Feuerwehr waren gekommen. Die Bürgermeister und einige Vereine legten Kränze am Ehrenmal nieder.