
Besichtigung der Unterkunft geplant
Leopoldshöhe (ted). Die Gemeindeverwaltung informiert per Pressemitteilung über das Flüchtlingsheim in Asemissen. Gegen das Heim wendet sich eine Initiative unter Führung eines in Ostwestfalen-Lippe bekannten Rechtsextremisten.
Die Verwaltung geht in ihrer Mitteilung auf die Initiative mit keinem Wort ein. Die Unterbringung geflüchteter Personen sei aufgrund der aktuellen Weltlage nach wie vor ein zentrales Thema, schreibt die Gemeinde. Dem müsse sich die Gemeinde Leopoldshöhe widmen. Sie tue dies auch.
Der gesetzlichen Verpflichtung zur Unterbringung geflüchteter Menschen habe die Gemeinde bislang gut nachkommen können, heißt es in der Mitteilung. In den vergangenen Jahren seien Geflüchtete in unterschiedlichen Ortsteilen und Gebäuden untergebracht worden. Die Gemeinde hat nach eigenen Angaben in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses Asylbewerber in 81 Wohnungen verteilt über das Gemeindegebiet untergebracht. Daneben leben Geflüchtete in einer Unterkunft Am Großen Holz, in einer an der Herforder Straße, am Heimathof und in der Unterkunft an der Hauptstraße in Asemissen.
Die Erfahrungen zeigten, dass hier ein gutes Miteinander bestehe, schreibt die Gemeinde. Leopoldshöhe zählt trotz einer bislang überdurchschnittlichen Aufnahme Geflüchteter weiterhin zu den sichersten Kommunen im Kreis Lippe. Das geht aus der Kriminalstatistik der Polizei für 2024 hervor.
Die Unterkunft an der Hauptstraße in Asemissen ist Anfang des Jahres in Betrieb genommen worden, schreibt die Gemeinde. Im Gebäude könnten bis zu 14 Personen untergebracht werden. Die Gemeinde plant, dort mehrere Wohncontainer aufzustellen. Die sollen Platz für weitere 28 Personen bieten „und somit flexibel künftige Bedarfe abdecken können“, heißt es in der Mitteilung.
Umzug aus anderen Unterkünften
Ein Großteil der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner sei zuvor in anderen Unterkünften innerhalb der Gemeinde untergebracht gewesen, schreibt die Gemeinde. In der Vergangenheit hat die Verwaltung immer wieder auf die Enge in den bisherigen Unterkünften hingewiesen.
Außerdem habe sich ergeben, dass die bisher an den Kreis Lippe gemeldeten Flüchtlingszahlen angepasst werden müssen, schreibt die Verwaltung. Nach Informationen der Leopoldshöher Nachrichten beruhen die bisher gemeldeten Zahlen auf einer Fehlberechnung der Verwaltung. Sie soll Flüchtlinge aus der Ukraine, die sich nicht bei der Gemeinde angemeldet haben, bei Verwandten untergekommen sind und arbeiten, nicht in die Berechnung einbezogen haben.
Weniger Zuweisungen
Jetzt rechnet die Verwaltung nicht nur deswegen mit geringeren Zuweisungen Geflüchteter. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte jüngst von zurückgegangenen Asylbewerberzahlen berichtet. „Die Asylzahlen sind 50 Prozent niedriger, die Zahl der Abschiebungen ist 55 Prozent höher als vor zwei Jahren“, heißt es in einer Mitteilung des Bundesinnenministeriums.
Die Verwaltung plant, vor einer Belegung der Wohncontainer Anwohnerinnen und Anwohner zu einem Besichtigungstermin vor Ort einzuladen. So solle die Möglichkeit geschaffen werden, sich direkt ein Bild der Unterkunft zu machen und offene Fragen zu klären.
Geflüchtete arbeiten
„Für die Auswahl dieses Standorts spricht vor allem die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr“, wird Andrea Rodekamp zitiert, Fachbereichsleiterin Bildung und Soziales. „Viele der Geflüchteten sind berufstätig und auf Bus und Bahn angewiesen. Uns ist es wichtig, ihnen die Teilnahme am gesellschaftlichen und beruflichen Leben zu erleichtern.“
Wie an allen Unterkünften werde in Asemissen eine engmaschige soziale Betreuung sichergestellt, heißt es in der Mitteilung. Sollte es zu Problemen kommen, bittet die Verwaltung, direkt mit ihr Kontakt aufzunehmen und das Gespräch zu suchen. Hierfür stehe Bettina Rott unter Tel. 05208/991-315 aus dem Bereich Asyl zur Verfügung.
Quellen
Mitteilung der Gemeinde
Eigene Recherchen
Mitteilung des Bundesinnenministeriums