Befreit: Dr. Wilhelm Graf von der Schulenburg empfand am Kriegsende und am Tag der Kapitulation Erleichterung und Trauer. Foto: Thomas Dohna
Auf Gut Hovedissen waren die Amerikaner Befreier und Beschützer
Wilhelm Graf von der Schulenburg, 88
Für Wilhelm Graf von der Schulenburg begann das Ende des Krieges am 15. Februar 1945. Zuvor hatte der damals 13-jährge Schüler zwei heftige Tieffliegerangriffe erlebt. Schulenburg war Fahrschüler am Leopoldinum in Detmold. Beide Male war Schulenburg auf dem Weg zur Schule, als die Flieger den Zug angriffen. Beim ersten Mal ging alles gut aus, beim zweiten Mal trafen die Geschosse den Zug. Es gab Verwundete, nicht unter den Schülern. „Wir waren einfach schneller aus dem Zug als die anderen“, erinnert sich Schulenburg. Von Detmold-Nienhagen ging er zu Fuß nach Hause auf das Gut Hovedissen.
Die Monate danach empfand Schulenburg als eine ungebundene Zeit. Er durfte auf dem Gut helfen und mitarbeiten. „Das war eigentlich ganz entspannt.“ Einmal sollte er mit Pferd und Wagen nach Kachtenhausen fahren, um aus einer Tischlerei ein Möbelstück abzuholen. Am Bahnübergang kamen wieder Tiefflieger. Das Pferd ging durch. Erst kurz vor Hovedissen hatte der Junge das Pferd, einen Kaltblüter mit Namen Citrone, wieder im Gri…