Rasenschnitt zum Frühstück, Teil 9

Einer der Gründe, warum ich im Unternehmen immer gut vorangekommen bin, ist sicherlich, dass ich keine privaten Hindernisse hatte. Kein: mein Kind muss zum Arzt, oder meine alte Mutter ist im Krankenhaus, oder um fünf muss ich zum Essen zuhause sein, weil mein Partner schon auf mich wartet. Es gab nie einen Grund, Nein auf der Arbeit zu sagen, wenn es um Überstunden, Fortbildungen oder Ähnliches ging. Und nun, wo ich eine eigene Filiale bekommen soll, will ich den Aufschub für drei Monate aus familiären Gründen. Ist das überhaupt denkbar?

Andererseits: will man wirklich für eine Firma arbeiten, bei der so etwas nicht möglich ist, besonders weil man sonst ja immer zur Verfügung stand? Ich beschließe, dass meine Ehe wichtiger als alle Filialen dieser Welt ist und dass unsere blöden Jobs uns schließlich erst in diese Situation gebracht haben! Also Butter bei die Fische und rein zu Kalimero!

„Sie wollen erst im nächsten Jahr die Leitung übernehmen? Wie darf ich das verstehen, Frau Bach?“ Kali…