Kontaktbeschränkungen wirken offenbar
Leopoldshöhe (ED/ted). Die Inzidenzzahlen von Leopoldshöhe und des Kreises Lippe sinken. Die Zahl der Covid-19-Fälle im Klinikum Lippe ist gestiegen. Ab dem 25. Januar 2021 werden Termine für über 80-Jährige vergeben. Die Impfungen sollen am 1. Februar 2021 beginnen. Das Paul-Ehrlich-Institut in Berlin spricht von einer guten Verträglichkeit der bisher zugelassenen Impfstoffe. Das PEI ist für die Zulassung und Überwachung der Stoffe zuständig.
Von allen 53 Kreisen in Nordrhein-Westfalen liegt Bielefeld mit einem Inzidenzwert von 291,4 an der Spitze, der Kreis Lippe liegt mit einem Inzidenzwert von 122,6 schon in der unteren Hälfte, den geringsten Inzidenzwert mit 71,6 hat der Landkreis Coesfeld.
Impftermine
Ab dem 25. Januar 2021, 8 Uhr, werden von der Kassenärztlichen Vereinigung Termine im Impfzentrum vergeben, solange der Impfstoff reicht. Menschen ab 80 Jahren werden in den Tagen vorher von der Gemeindeverwaltung angeschrieben und zur Impfung eingeladen. Sie können ab dem 25. Januar 2021, 8 Uhr, unter Tel. 0800 11611702 oder Tel. 116117 oder unter www.116117.de einen Termin bekommen. Eine Warteliste soll es nicht geben. Wer keinen Termin bekommen hat, soll es später noch einmal probieren.
Geimpft wird ab dem 1. Februar 2021 im Impfzentrum des Kreises in der Phoenix-Contact-Arena in Lemgo. Daneben werden weiter Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen, Mitarbeiter von Krankenhäusern, Arztpraxen, Rettungsdiensten und Pflegedienste geimpft. Nach Angaben des Kreises leben in Lippe knapp 27.000 Menschen, die 80 Jahre und älter sind.
Nebenwirkungen ähnlich der Grippeimpfung
Im Augenblick werden nur Impfstoffe der Unternehmen Biontech und Moderna geimpft. Beide sind sogenannte mRNA. An dem Einsatz des Botenstoffes mRNA wird seit Beginn der 1990er Jahre geforscht. Die mRNA (messenger RNA), ist eine Ribonukleinsäure (RNA). Sie enthält die Bauanleitung für ein bestimmtes Protein, das dann als Antigen gegen Sars-CoV-2 wirkt. mRNA kann wegen ihrer Bauweise nicht Erbgut verändernd wirken. Bei sogenannten Vektor-Impfstoffen wird der Bauplan in an sich harmlose Viren verpackt. Der Impfstoff von AstraZeneca ist ein Vektor-Impfstoff. Klassische Impfen enthalten abgeschwächte lebende oder tote Erreger oder Teile davon. Der Geimpfte entwickelt dann Antikörper. Der Impfstoff gegen Kinderlähmung funktioniert bislang so. Gegen Sars-CoV-2 werden solche Impfstoffe nicht eingesetzt.
Nebenwirkungen kann es bei Impfungen immer geben, meist von kurzer Dauer. Bei den bis Sonntag in Deutschland verabreichten mehr als 600.000 Impfungen soll es nach Angaben des PEI 325 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen gegeben haben. Das seien 0,53 Verdachtsfälle pro 1.000 Impfdosen. Als schwerwiegend schätzt das PEI 51 Fälle ein. Diese Werte stimmten mit den Daten aus den klinischen Zulassungsstudien überein und seien statistisch unauffällig, heißt es beim PEI. Bei den bisher verwendeten Impfstoffen gegen Sars-CoV-2 sind in knapp zehn Fällen weltweit schwere allergische Impfreaktionen festgestellt worden, die nach Angaben des PEI gut behandelbar gewesen seien. Um solchen Reaktionen schnell begegnen zu können, sollen die Geimpften noch 30 Minuten nach der Impfung im Impfzentrum bleiben. Nach Angaben des PEI treten meisten Symptome von Nebenwirkungen innerhalb von ein bis drei Tagen auf. Dabei handele es sich zumeist um Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schmerzen an der Impfstelle sowie Muskel- und Gelenkschmerzen und leichtes Fieber. Bei über 60-Jährigen träten Nebenwirkungen etwas häufiger auf und seien etwas stärker als bei einer Grippeimpfung.
Das PEI bestätigt, dass die bisher zugelassenen Impfstoffe auch gegen die in Großbritannien und Südafrika zuerst aufgetretenen Mutationen wirksam sind.
Um die volle Wirksamkeit der Impfung zu bekommen, muss nach drei Wochen ein zweites Mal geimpft werden. Schon mit der Vergabe des ersten Termins soll der zweite Termin mitgeteilt werden. Eine weitere Woche danach ist die Wirkung gegeben.
Aktive Coronafälle in den Gemeinden des Kreises im Vergleich
Stand 14. Januar 2021
aktive Infektionen/ Vorwoche | Gesamtinfektionen / Vorwoche | |||
Lippe | 908 / 1.255 | -347 | 9.552 / 9.126 | +426 |
Bad Salzuflen | 185 / 232 | -47 | 1.694 / 1.601 | +94 |
Detmold | 184 / 248 | -64 | 1.948 / 1.856 | +92 |
Lemgo | 160 / 223 | -63 | 1.163 / 1.099 | +64 |
Lage | 78 / 91 | -13 | 1.213 / 1.168 | +45 |
Augustdorf | 46 / 50 | -4 | 459 / 436 | +23 |
Schieder-Schwalenberg | 42 / 61 | -19 | 210 / 201 | +9 |
Leopoldshöhe | 42 / 63 | -21 | 382 / 367 | +15 |
Oerlinghausen | 41 / 50 | -9 | 341 / 319 | +22 |
Horn-Bad Meinberg | 26 / 69 | -40 | 542 / 535 | +7 |
Kalletal | 22 / 31 | -9 | 271 / 271 | +/-0 |
Lügde | 22 / 21 | +1 | 118 / 108 | +10 |
Blomberg | 16 / 60 | -44 | 611/ 608 | +3 |
Barntrup | 14 / 14 | +/-0 | 187 / 179 | +8 |
Dörentrup | 14/ 20 | -6 | 112 / 105 | +7 |
Schlangen | 10 / 9 | +1 | 130 / 124 | +6 |
Extertal | 6 / 13 | -7 | 155 / 149 | +6 |
Quelle: Robert-Koch-Institut
Zahl der stationär behandelten Covid-19-Patienten in Lippe
Stand 14. Januar 2021
Datum | Covid-19 bestätigt | Covid-19 Verdacht | Intensiv | Beatmet | Gesamt |
01.11.2020 | 23 | 6 | 5 | 0 | 29 |
09.11.2020 | 28 | 21 | 5 | 0 | 50 |
19.11.2020 | 46 | 22 | 8 | 0 | 68 |
26.11.2020 | 66 | 27 | 10 | 8 | 93 |
03.12.2020 | 57 | 31 | 14 | 7 | 88 |
10.12.2020 | 70 | 11 | 14 | 6 | 81 |
17.12.2020 | 71 | 12 | 17 | 17 | 83 |
07.01.2021 | 57 | 14 | 11 | 8 | 71 |
14.01.2021 | 65 | 21 | 11 | 11 | 86 |
Quelle: Klinikum Lippe
Belegung der Intensivbetten in Lippe
Stand 14. Januar 2021
3.12.2020 | 10.12.2020 | 17.12.2020 | 31.12.2020 | 7.1.2021 | 14.1.2021 | |
Anteil der COVID-19 PatientInnen an der Gesamtzahl der Intensivbetten: | 28% | 28% | 34% | 32% | 22% | 22% |
Betten frei: | 4 | 2 | 2 | 2 | 6 | 5 |
Betten belegt: | 46 | 48 | 48 | 48 | 44 | 45 |
Betten gesamt: | 50 | 50 | 50 | 50 | 50 | 50 |
COVID-19 Fälle aktuell in intensivmedizinischer Behandlung: | 14 | 14 | 17 | 16 | 11 | 11 |
davon invasiv beatmet: | 7 | 6 | 17 | 8 | 4 | 4 |
Quelle: www.intensivregister.de
Nachbarkreise Coronazahlen / Inzidenzwert
Stand 14. Januar 2021
Kreis/Kreisfreie Stadt | Infektionen / Vorwoche | Inzidenzwert / Vorwoche |
Bielefeld | 8.530 / 7.553 | 291,4 / 119,4 |
Minden | 8.350 / 7.745 | 195,5 / 167,8 |
Höxter | 2.886 / 2.631 | 183,2 / 201,8 |
Herford | 6.136 / 5.779 | 141,3 / 172,4 |
Gütersloh | 11.975 / 11.386 | 125,2 / 178,7 |
Lippe | 9.529 /9.105 | 122,6 / 132,1 |
Paderborn | 5.253 / 4.876 | 97,8 / 97,8 |
Schaumburg Landkreis | 2.152 / 1.960 | 94,4 / 63,4 |
Holzminden | 692 / 616 | 86,6 / 51,1 |
Hameln | 1.977 / 1.820 | 85,2 / 98,3 |
Quelle: Robert-Koch-Institut
Landkreise mit Inzidenzzahl kleiner als 25
Es gibt von 412 Landkreisen im gesamten Bundesgebiet keinen, dessen Inzidenzwert unter 25 liegt (Stand 14. Januar 2021)
Quelle: Robert-Koch-Institut
Landkreise mit Inzidenzzahl größer als 400
Es gibt von 412 Landkreisen im gesamten Bundesgebiet neun, deren Inzidenzwert über 400 liegt (Stand 14. Januar 2021):
Kreis | Infektionen | Inzidenzwert |
LK Saalfeld-Rudolstadt | 3.286 | 601,8 |
LK Sächsische Schweiz- Osterzgebirge | 12.245 | 493,5 |
LK Hildburghausen | 2.833 | 487,4 |
LK Saalekreis | 4.641 | 473,8 |
LK Altenburger Land | 3.679 | 473,2 |
LK Wittenberg | 2.912 | 432,2 |
LK Saale-Orla-Kreis | 2.644 | 427,1 |
LK Teltow-Fläming | 4.456 | 405,9 |
LK Meißen | 10.891 | 401,7 |
Quelle: Robert-Koch-Institut